Da mir irgendwie auffiel, dass es sowas bei uns noch nicht gibt und es doch im LARP wenig Wichtigeres gibt, dachte ich mir ich bin mal so frei und erstelle eine Art
Gewandungsleitfaden
Beim LARP ist es vor allem wichtig, dass die Rolle die man darstellen möchte zur gewählten Gewandung passt und umgekehrt. Ein Ritter oder Graf im schwarzen Piratenhemd ist wenig glaubwürdig. Dein Mitspieler kann aus der Ferne nicht sehen, ob du den Adeligen überzeugend spielst und wird nur dein Auftreten und deine Gewandung als Maß deiner Darstellung nehmen können.
Es ist also wichtig, dass man aus deiner Gewandung her möglichst erkennt, was du darstellen möchtest und wie. Wie immer gilt hier also "Klischees" sind Gold wert.
Was muss ich beachten?
Ganz wichtig ist eine bodenständige, grundsolide Gewandung. Eine Grundausstattung bestehend aus Tunika/Hemd/Bluse und Hose/Rock ist einfach besorgt und für die simpelsten Rollen schon ein Anfangspunkt. Von diesem Startpunkt aus kann man nun seine Gewandung um die nächsten wichtigen Punkte erweitern, zum Beispiel Kopfbedeckung und Schuhwerk.
Acht geben muss man schon bei der Auswahl des Stoffes für seine Gewandung. Baumwolle ist sehr beliebt, sieht oft aber sehr "glatt" und ein wenig "künstlich" aus, was aber nicht weiter tragisch ist. Leinen ist gröber und authentisch. Eine wunderbare, aber im Vergleich häufig recht dünne Variante, ist die Kombination aus beidem, Baumwoll-Leinen.
Wirkliche Patzer erlaubt man sich hauptsächlich wenn man Stoffe Pannesamt verwendet oder poly-Ester-haltige Stoffe (z.B. bei einem Gambeson. Poly-Ester riechen unangenehm wenn sie vollgeschwitzt werden und verfehlen den Zweck eines Gambis).
Generell gilt beim LARP, dass Selbermachen fast immer die bessere Wahl ist oder "selber machen lassen", im Vergleich zum Kauf von der Stange. Der Grund ist simpel: Stangenware ist identisch, unvariabel und meist von minder- bis mittelmäßiger Qualität. Ein Leonard Carbone Hemd wird man immer als solches erkennen, weil man schon 5000 davon gesehen hat.
Handarbeit schaut besser aus, ist auf euch angepasst, individuell und meist um einiges günstiger.
Einige wichtige Leitsätze, die ich für beachtenswert halte:
1. Gewandung =/= Rüstung
Rüstungsträger tragen ihre Rüstung in der Schlacht und im Außeneinsatz, ansonsten eher selten. Eine Rüstung ist schwer, unangenehm und in jedem Fall ersetzt sie keine Gewandung. Das heißt eine Gewandung muss möglichst authentisch sein, unabhängig davon wie die Rüstung aussieht. Beide Dinge sind getrennt von einander zu betrachten. Ein Ritter sieht auch ohne Rüstung aus wie ein Ritter und nicht wie ein Bauer.
2. Das "doofer-Hut"-Kredo
Eine Kopfbedeckung gehört beim Mittelalterfantasy-LARP einfach dazu. Im Mittelalter hat so ziemlich jeder eine Kopfbedeckung getragen. Abgesehen davon ist das ganze nützlich, schaut gut aus und trägt erheblich zum Gesamtbild zu. Eine Gewandung mit Kopfbedeckung wirkt um ein Vielfaches vollständiger. Hiermit ist logischerweise kein Helm gemeint.
Das doofe Hut Kredo besagt: Je blöder der Hut, desto besser. Und tatsächlich, auch die Kopfbedeckung, die OT am Lächerlichsten wirkt, sieht nach dem Time In plötzlich unglaublich passend und cool aus. Trust me!
3. Schwarz ist doof
Sicherlich eine Aussage die nicht von allen unterstützt wird, von mir allerdings sehr. Der Grund dafür ist relativ einfach:
Schwarz schluckt Konturen, Schatten, einfach alles. Stoff fällt, wirft Schatten, hat Konturen. Es sei denn er ist schwarz. Eure Gewandung sieht abgesehen davon durch farbenfrohe Wahl viel spannender aus, Kontraste und Konturen kommen richtig zur Geltung, bei schwarzem Material ist alles ein "Matsch" und das wars. Abgesehen davon ist schwarz bei hohen Temperaturen eh blöd, und war im Mittelalter kaum als Stofffarbe vorhanden oder zu finden. Unsichtbar in der Dunkelheit ist man damit auch nicht, denn bekanntlich ist jeder Nachthimmel heller als schwarz.
--->Da ich jetzt los muss, werd ich das später weiter überarbeiten und vervollständigen.
Viele Grüße,
Euer König
